Al-ʿIqd al-Farīd

Die seltene Halskette

Maurische, sefardische und spanische Musik vor 1492
Golnar Shahyar – Sopran
Mahan Mirarab – Oud
Caroline Mayrhofer – Renaissance-Blockflöten, Ney

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Das Jahr 1492 bringt durch die Entdeckung Amerikas und neuer Horizonte nicht nur eine Erweiterung des Weltbilds des katholischen Abendlandes mit sich. Es geht in diesem Jahr durch die endgültige Eroberung des maurischen Königreichs Granada und der folgenden Verteibung der sephardischen Juden und Mauren auch ein schönes Weltbild unter:

Das Gesellschafts-Modell Al-Andalus/ Andalusien fand so nach fast 700-jährigem Zusammenleben von Christen, Juden und Arabern mit großartigen kulturellen und wissenschaftlichen Höhepunkten ein trauriges Ende.

Arabische Künstler und Philosophen hatten griechische Wissenschaft, Musiktheorie und kultivierten Lebensstil nach Spanien gebracht, auch Christen und Juden benützten die arabische Sprache für das Studium der Philosophie und Dichtung, bereicherten sich gegenseitig zu einer blühenden Kultur.

Das Programm “Al-´Iqd al-farid – Die seltene Halskette” zeigt wie ein Mosaik die Musik aus der Welt von Al-Andalus:

Villancicos des kastilischen Königs Alfonso X el Sabio/der Weise (Maldito seja quen non loarà) wechseln mit maurischen vokalen und instrumentalen Suiten-Sätzen (Sama´ai Gaharka) und sefardischen Balladen (Yo m´enamori d´un aire).

Daß diese Begegnungen und Berührungen mit Fremdem auch Ängste in spanischen Christen auslösten, zeigt die hohe Anzahl an Kompositionen, die der heiligen Gottesmutter Maria gewidmet sind (Imperayritz de la ciutat joyosa/ Verges ses par misericordiosa, Nas mentes senpre teer).

Programm:

  • Alfonso X el Sabio (Spanien, 1221-1284):
    Nas mentes senpre teer/ Maldito seja quen non loarà, Villancico aus: Cantigas de Santa Maria
  • Taq`sim
    Abdul Rahim Almaslub (Mahgreb, trad.): Lamma Bada Yatathanna
  • Anon. (14.Jhd.): Istampitta Isabella
  • Anon. (sefardisch, vor 1492): Yo m´enamori d´un aire – Moriscos los mis moriscos
  • Taq`sim
  • Mahmud Iffat (Sammlung andalusischer Musik, Mahgreb, trad.): musique pour la flute
  • Anon. aus: Codex Las Huelgas (Spanien, 14. Jhd): Iam Nubes / Iam Novum
  • Taq´sim
  • Safar Ali (Sammlung andalusischer Musik, Mahgreb, trad.): Sama´ai Gaharka
  • Anon. aus: Llibre Vermell (Montserrat, 1399): Imperayritz de la ciutat joyosa/ Verges ses par misericordiosa

Biografisches:

Golnar Shahyar, Sopran, geboren im Iran, entschied sich für das Leben als Musikerin, nachdem sie in Toronto ihr Biologie-Studium beendet hatte. Nach ihrer Übersiedlung nach Wien studierte sie Gesang an der Universität für Musik Wien.

Mitgründerin und Sängerin der Ensembles Sormeh, Gabbeh, Choub, zahlreiche Konzerte im In- und Ausland. Zusammenarbeit mit Matthias Ruegg als Vortragende von Gertrude Stein-Texten (Porgy and Bess, experimental suite), sowie mit dem Schweizer Akkordeonisten Hans Hassler.

Caroline Mayrhofer, geboren in Innsbruck, Studium Blockflöte in Linz, Wien, Amsterdam mit Auszeichnung. 2005 Magistra artium Konzertfach mit einstimmiger Auszeichnung, Stipendiatin beim Amherst-Early-Music-Festival/USA und der Stichting Musici van Morgen/NL. Ab Herbst 2013 Lehrauftrag am Konservatorium Bozen.

Wiederholt Preisträgerin beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, 2012 Preisträgerin beim Wettbewerb für Interpreten zeitgenössischer Blockflötenmusik in Darmstadt/D. Zahlreiche Konzerte als Solistin und in Ensembles bei Festivals Alter und Neuer Musik in ganz Europa, Amerika und Asien, Mitwirkung bei CD- und Rundfunkproduktionen (RecRec, EMI digital, RAI, ORF)

Mahan Mirarab, geboren in Teheran, Gitarre-Studium und Studium der traditionellen persischen Musik und deren Saiteninstrumente (Tar, Oud), sowie Diplom in Architektur. Konzertiert mit Jazz- und Worldmusic-Ensembles in ganz Europa, Iran, USA. Zahlreiche CD-Produktionen. Mahan lebt seit 2008 in Wien.

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