Boise

Roberta Gottardi, Bass-Klarinetten
Caroline Mayrhofer – Blockflöten, Paetzold

[bɔas´] franz. bewaldet, mit Holz, Hauptstadt von Idaho, Name eines Stücks von Etienne Rolin

2 Holzblasinstrumente in einer ungewöhnlichen Kombination: Spannende Zwischentöne und Klangfarben geben Raum für neue Klangwelten in verschiedenstem musikalischen Kontext. Die beiden Musiker bespielen in diesem Programm solistisch und als Duo 8 verschiedene Instrumente in hohen und tiefen Lagen akustisch und mit live-electronics.

Programm

  • Maja Osojnik: Pas de deux, 2011
  • Etienne Rolin: Boise, 2000
  • Giacinto Scelsi: Ko-Lho, 1966
  • Fabio Cifariello Ciardi: Tracce III (Baßklarinette solo), 1995
  • Katharina Klement: Mihrab II, 2012
  • Harald Münz: Sprachproben, Kurven – Wege, 2003
  • Eduard Demetz: Chuchoté (für Boise), 2012
  • Giorgio Tedde: Austro (Flauto solo), 1991
  • Conrad Steinmann: ..Xero xero!…1987
  • Guus Janssen: Voetnoot III, 1986

 

Boise ist…

„Verlorene Sprachmusik im Land, wo die Zitronen blühen“, so nennt Harald Münz sein Projekt. Er transkribiert aussterbende Sprachen (Istro-Rumänisch und Franko-Provenzialisch) in phonetische Lautschrift und setzt sie in neue musikalische Zusammenhänge. Harald Münz – Sprachproben

„Moderne Klassik mit Klang-Poesie“: Neuorientierung der seriellen 60-er Jahre in Richtung Mikrotonalität, ruhig fließender Charakter mit sehr differenzierter Rhythmik, Klangtiefe und Tongestaltung: Giacinto Scelsi – Ko-Lho

Mihrab (arab. Nische) Kleine Intervalle sind das Gerippe des Stücks, mikrotonale „Verunreinigungen“ mit Elektronik, Mehrklängen und Umspielungen bilden das Fleisch des klingenden Körpers – dazwischen bleibt Raum/eine Nische frei für Unerwartetes: Katharina Klement – Mihrab

2 Spieler, die versuchen, in raffinierten jazzigen Rhythmen einen gemeinsamen fließenden Puls zu erreichen und dieses nur für wenige Augenblicke schaffen. Guus Janssen – Voetnoot III

Biographisches:

Roberta Gottardi, Klarinettistin, widmet sich als Solistin und in Ensembles mit grosser Erfahrung dem klassischen und zeitgenössischen Repertoire. Sie beschäftigt sich auch mit der Aufführungspraxis historischer Blasinstrumente.

Sie spielte in Konzertsälen und bei Festivals in Italien und im Ausland: u.a. in der Leiszhalle in Hamburg, im Southbank Centre in London, beim Maggio Musicale Fiorentino, Festival Pontino, Bologna Festival, Autunno Musicale di Como, Festival Nuova Consonanza, Gaudeamus Muziekweek di Amsterdam, Warschauer Herbst, bei der Münchner Biennale, Biennale di Venezia.

Sie hat den Cesare-Barison- Preis für Kammermusik und den ersten Preis der Stockhausen-Stiftung gewonnen. Roberta Gottardi hat mit zahlreichen Komponnisten zusammengearbeitet, u.a. Stockhausen, Fedele, Cifariello Ciardi. Ihre Tonaufnahmen sind bei Edipan, Symposion, Philarmonia, Stradivarius, Altrisuoni, Stockhausen Verlag, NEOS, RAI Radio3 erschienen. Roberta Gottardi unterrichtet am Konservatorium Bozen.

Caroline Mayrhofer, geboren in Innsbruck, Blockflötenstudium bei Michael Oman am Bruckner-Konservatorium Linz, Konzertfach Blockflöte an der Musikuniversität Wien bei Hans Maria Kneihs, Violoncello bei Wolfgang Aichinger. 2005 Magistra artium Konzertfach Blockflöte mit einstimmiger Auszeichnung, Stipendiatin beim Amherst-Early-Music- Festival, USA und bei der Stichting Musici van Morgen, NL, ab 2006 Post-graduate bei Walter van Hauwe am Conservatorium Amsterdam, 2008 Diplom cum laude.

Wiederholt Preisträgerin beim Wettbewerb „Jugend musiziert“, 2012 Preisträgerin beim Internat. Wettbewerb für zeitgen. Blockflötenmusik in Darmstadt. Zahlreiche Konzerte mit Neuer und Alter Musik als Solistin und in Ensembles in ganz Europa, Amerika, Asien (u.a. beim Gaudeamus Festival Amsterdam, Festwochen der Alten Musik Innsbruck, Landecker Festwochen, Festival Alte Musik Ruprechtskirche Wien, Forum Musik, Musica Viva, Musik und Kirche Brixen, Mitwirkung bei CD- und Rundfunkproduktionen (RecRec, EMI digital, RAI).

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